Die Schiffsunfälle an der Deutschen Küste während des Jahres 1878. | ||||||||||
an der Deutschen Küste während des Jahres 1878. | ||||||||||
Bestim- mungsort des Schiffes. | Wind: | Seegang. | Wetter. (Himmels- ansicht.) | Ebbe und Fluth. | Ausgang des Unfalls für | Verlust an Men- schen von | Die muthmasslichen oder bewiesenen Ursachen des Unfalls, seeamtliche, bezw. oberseeamtliche Entscheidungen, wo solche stattfanden und sonstige Bemerkungen. (S. E. bedeutet: Entscheidungen des Oberseeamts und der Seeämter des Deutschen Reichs, herausgegeben im Reichskanzler-Amt.) | |||
Richtung. | Stärke. | das Schiff. | die Ladung. | der Besatzung. | den Passagieren etc. | |||||
17. | 18. | 19. | 20. | 21. | 22. | 23. | 24. | 25. | 26. | 27. |
und Arkona. | ||||||||||
Stettin. | WNW | 4 | ─ | klare Luft. | ─ | gesunken, spä- ter gehoben. | ─ | ─ | ─ | Die Untersuchung, welche in Betreff des Unfalls am 9. No- vember 1878 vor dem Seeamt zu Stettin stattfand, er- gab die Entscheidung: dass der Zusammenstoss lediglich durch unrichtiges Manövriren mit dem Schaluppschiffe „Germania“ entstanden sei. (S. E., I.Bd., Heft 2, S. 163.) |
. | unbeschädigt. | unbeschädigt. | ─ | ─ | ||||||
Finkenwalde. | NNO | 4 | ─ | bewölkt. | ─ | beschädigt ge- hoben. | grösstentheils geborgen. | ─ | ─ | Muthmasslich durch zu grosse Belastung des Kahns herbei- geführt. |
Eberswalde. | Süd | 8 | sehr be- wegtes Wasser. | bezogen. | ─ | beschädigt ge- hoben. | geborgen. | ─ | ─ | Durch plötzlich eingetretenen Süd-Sturm wurde das Wasser der Swine so bewegt, dass es von allen Seiten über den Bord des tief beladenen Kahns schlug und denselben zum Sinken brachte. |
─ | Ost | 2 | ─ | heiter. | ─ | schwer beschä- digt. | ─ | ─ | ─ | Der „Neptun“ lag am Bollwerk, der „Commissariat“ kam unter Dampf von Stettin. ─ Der Spruch des Seeamts zu Stettin vom 20 April 1878 geht dahin: dass der Unfall dadurch verursacht wurde, dass der Führer des „Commissariat“ die Anweisungen der sein Schiff führenden Lootsen nicht rechtzeitig befolgt hat. (S. E., I.Bd., Heft 1, S. 34.) |
. | unbeschädigt. | unbeschädigt. | ─ | ─ | ||||||
Osseken bei Leba. | WNW | 5 | ─ | klare Luft. | ─ | gesunken, spä- ter gehoben und reparirt. | verloren. | ─ | ─ | Der Spruch des Seeamts zu Stralsund vom 28. September 1878 geht dahin: dass der Untergang der „Alwina“ durch Uebersegeln derselben durch die dänische Jacht „Elise“ erfolgt und durch den dies Fahrzeug führenden Lootsen in der Weise verschuldet sei, dass derselbe in dem engen Fahrwasser und bei dem nach der Windrichtung gebo- tenen Kreuzen ein Vorbeisegeln überhaupt unternahm. (S. E., I.Bd., Heft 2, S. 138.) |
. | unbeschädigt. | unbeschädigt. | ─ | ─ | ||||||
Riga. | West | 4 | mässiger Seegang. | klare Luft. | ─ | verloren. | grösstentheils geborgen. | ─ | ─ | Das Seeamt zu Rostock entschied am 9. Dezember 1878 in Betreff des Unfalls: dass der Untergang des Schooners lediglich eine Folge des voraufgegangenen schlechten Wetters und hohen Seegangs gewesen, und dem Kapitän so wenig wie der Mannschaft ein Verschulden an dem Unfall beizumessen sei. |
Antwerpen. | ONO | 5 | mässiger Seegang. | klare Luft. | ─ | leicht beschä- digt abge- bracht. | 1/3 geworfen, 2/3 durchnässt. | ─ | ─ | Beim Kreuzen sich zu sehr der Greifswalder Oie genähert. Das Schiff wurde durch einen dänischen Bergungsdampfer abgebracht und nach Wolgast geschleppt. |
Wolgast. | SSO | 6 | mässiger Seegang. | bewölkt. | ─ | beschädigt ab- gebracht. | zur Hälfte ver- loren. | ─ | ─ | Die Untersuchung des Seeamts zu Stralsund vom 8. Januar 1879 ergab: dass der Unfall durch Mängel in den für die Seeschiffahrt bestimmten Hülfseinrichturgen herbei- geführt wurde. (S. E., I.Bd., Heft 2, S. 239.) |
Stettin. | Ost | 7 | hoher Seegang. | trübe Luft. | ─ | beschädigt ab- gebracht und reparirt. | ─ | ─ | ─ | Das Schiff lag bei westlichem Winde unter Sassnitz vor Anker, um dort Kreide einzunehmen; plötzlich sprang der Wind, stürmisch werdend, nach Osten um, und gelang es dem Kapitän nicht die hohe See zu gewinnen. Der Spruch des Seeamts zu Stralsund vom 7. August 1878 geht dahin: dass der Unfall durch Ursachen herbeigeführt wurde, welche ausserhalb menschlicher Schuld oder Berechnung lagen. (S. E., I.Bd., Heft 1, S. 90.) |