Die Schiffsunfälle an der Deutschen Küste während des Jahres 1880. | ||||||||||
an der Deutschen Küste während des Jahres 1880. | ||||||||||
Bestim- mungsort des Schiffes. | Wind: | Seegang. | Wetter. (Himmels- ansicht.) | Ebbe und Fluth. | Ausgang des Unfalls für | Verlust an Men- schen von | Die muthmasslichen oder bewiesenen Ursachen des Un- falls, seeamtliche bezw. oberseeamtliche Entscheidungen, wo solche stattfanden, und sonstige Bemerkungen. (S. E. bedeutet: Entscheidungen des Ober-Seeamts und der Seeämter des Deutschen Reichs, herausgegeben im Reichsamt des Innern.) | |||
Richtung. | Stärke. | das Schiff. | die Ladung. | der Besatzung. | den Passagieren etc. | |||||
17. | 18. | 19. | 20. | 21. | 22. | 23. | 24. | 25. | 26. | 27. |
Arendsee (Buk-Spitze). | ||||||||||
Lübeck. | Nord | 9 | schwerer Seegang. | Regen. | ─ | schwer be- schädigt ab- gebracht. | bis auf einen kleinen Theil der Deckslast geborgen. | ─ | ─ | Laut Spruch des Seeamts zu Rostock vom 30. Oktober 1880 ist die Strandung lediglich dem orkanartigen Sturme aus Nord beizumessen, bei welchem es unmöglich war, die hohe See zu gewinnen. (S. E., II. Bd., 4. Heft, S. 732.) |
Lübeck. | NNO | 9 | schwerer Seegang. | Schnee- gestöber. | ─ | wrack. | zu 1/4 des Werthes ge- rettet. | ─ | ─ | Das Seeamt zu Rostock entschied am 9. März 1881 in Betreff des Unfalls dahin: dass die Strandung des Schraubendampfers „George“ durch ein plötzliches Umspringen des Windes von Süd nach Nord, dessen rasches Anwachsen zum Orkan und durch eine starke Stromversetzung von Nord nach Süd herbei- geführt sei. |
und Dahmerhöft. | ||||||||||
Rostock. | WNW | 8 | hoher Seegang. | . | ─ | leicht beschä- digt abge- bracht. | ─ | ─ | ─ | Sturm und hoher Seegang zwangen den Schiffer, mit dem leeren Fahrzeug auf den Strand zu flüchten, von welchem dasselbe nach einigen Tagen mit Hülfe eines Dampfers wieder abgebracht wurde. |
Wismar. | SSW | 4 | ruhige See. | dicker Nebel. | ─ | leck und mit be- schädigter Schraube ab- gebracht. | geringer Theil über Bord ge- worfen. | ─ | ─ | Die Strandung ist angeblich durch das nebelige Wetter hervorgerufen. Nach Ueberbordwerfen eines kleinen Theils der Ladung gelang es, das Schiff ohne fremde Hülfe flott zu machen. |
Boltenhagen. | Nord | 8 | hoher Seegang. | Schnee und Hagel. | ─ | beschädigt ab- gebracht. | geborgen. | ─ | ─ | Während das Fahrzeug vor Boltenhagen ankerte, sprang der Wind plötzlich von Südwest auf Nord, gleich- zeitig heftig wehend. In Folge des Strurmes und Seegangs liessen die Anker los und trieb die Jacht auf den Strand. |
Lübeck. | NNW | 9 | schwerer Seegang. | trübe Luft, Regen. | ─ | wrack. | grösstentheils beschädigt geborgen. | ─ | ─ | Der Schooner wurde auf der Rhede von Travemünde ankernd von dem Orkan aus NNW überrascht; beide Ankerketten brachen, und das Schiff trieb auf den Strand. ─ Nach dem Spruche des Seeamts zu Lübeck vom 28. Oktober 1880 ist die Strandung lediglich durch den schweren Nord-Sturm und das dadurch bewirkte Brechen der Ankerketten herbei- geführt. (S. E., II. Bd., 4. Heft, S. 730.) |
Lübeck. | ONO | 4 | mässiger Seegang. | Nebel. | ─ | beschädigt ab- gebracht. | grösstentheils geborgen. | ─ | ─ | In der Nacht vom 14./15. Juni vor der Travemündung angekommen, hat das Schiff dort hin- und her- manövrirt, um den Tag abzuwarten, und ist dabei auf Grund gerathen. ─ Laut Spruch des Seeamts zu Lübeck vom 26. Juni 1880 ist die Strandung durch Handlungen bezw. Unterlassungen des Schiffers verschuldet. |
Lübeck. | OSO | 7 | hoher Seegang. | Nebel und Schnee. | ─ | schwer beschä- digt abge- bracht und reparirt. | theilweise ge- borgen. | ─ | ─ | Nach der Entscheidung des Seeamts zu Lübeck vom 29. November 1880 ist die Strandung der Jacht durch die Nachlässigkeit des Schiffers verursacht. |