Die Schiffsunfälle an der Deutschen Küste während des Jahres 1880. | ||||||||||
an der Deutschen Küste während des Jahres 1880. | ||||||||||
Bestim- mungsort des Schiffes. | Wind: | Seegang. | Wetter. (Himmels- ansicht.) | Ebbe und Fluth. | Ausgang des Unfalls für | Verlust an Men- schen von | Die muthmasslichen oder bewiesenen Ursachen des Un- falls, seeamtliche bezw. oberseeamtliche Entscheidungen, wo solche stattfanden, und sonstige Bemerkungen. (S. E. bedeutet: Entscheidungen des Ober-Seeamts und der Seeämter des Deutschen Reichs, herausgegeben im Reichsamt des Innern.) | |||
Richtung. | Stärke. | das Schiff. | die Ladung. | der Besatzung. | den Passagieren etc. | |||||
17. | 18. | 19. | 20. | 21. | 22. | 23. | 24. | 25. | 26. | 27. |
und Nachhörn (Eider-Mündung). | ||||||||||
Ystad. | NW | 8 | hoher Seegang. | böig. | F. | wrack. | verloren. | 6 | ─ | Vermuthlich im Sturme gekentert. Beigetragen zu der Herbeiführung des Unfalls dürfte der Umstand haben, dass das Schiff mit der leichten Ladung ohne Ballast gefahren war. |
Leith. | WNW | 8 | hoher Seegang. | Schneeböen. | H. | wrack. | bis auf einen Theil der Deckslast ge- borgen. | ─ | ─ | Muthmasslich in Folge der anhaltenden westlichen Stürme auf See leck geworden und von der Mannschaft verlassen, dann an die Küste getrieben und gestrandet. |
London. | West | 8 | hoher Seegang. | böig. | F. | wrack. | verloren. | . | . | Ursache des Unfalls nicht ermittelt. Muthmasslich in Folge eines vorhergegangenen Sturmes auf hoher See gekentert. |
Grimsby. | NNW | 7 | mässiger Seegang. | trübe Luft. | E. | wrack. | grösstentheils geborgen. | ─ | ─ | Nach dem Spruche des Seeamts zu Tönning vom 7. De- zember 1880 ist der Unfall unzweifelhaft durch die orkanartigen, fortwährend umspringenden Winde herbeigeführt, und ist seitens des Kapitäns und der Mannschaft Alles gethan, was zur Abwendung des Unfalls dienen konnte. |
London. | West | 5 | hoher Seegang. | böig. | F. | wrack. | grösstentheils geborgen. | . | . | In wrackähnlichem Zustande ohne Besatzung an den Strand getrieben. Ursache des Unfalls muthmasslich schwerer Sturm. |
. | . | . | . | . | . | verloren. | . | . | . | Ursache und nähere Umstände des Unfalls nicht ermittelt. |
─ | NNW | 5 | mässiger Seegang. | heiter. | H. | beschädigt ab- gebracht. | über Bord ge- worfen. | ─ | ─ | Unterlassen des Lothens in dem unbekannten Fahrwasser wird als Ursache der Strandung angegeben. ─ Das Fahrzeug wurde von Amrumer Schiffern flott gemacht und in den Hafen von Steenodde gebracht. |
Hamburg. | WNW | 9 | hoher Seegang. | Hagelböen. | E. | beschädigt ab- gebracht. | geborgen. | ─ | ─ | Das Schiff vermochte in dem orkanartigen Sturm nicht See zu halten und wurde am 25. Dezember, als es bis auf 9 Faden Wassertiefe an die Küste heran- getrieben war, vor Anker gelegt. Am Morgen des 26. Dezember brach die eine Ankerkette, die andere wurde geschlippt und, da ein Freisegeln unmöglich war, das Schiff bei Tagesanbruch auf den Strand gesetzt. |
Esbjerg. | Nord | 4 | ruhige See. | heiter. | N. | verloren. | verloren. | ─ | ─ | Während der Ever contrairen Windes halber unter See- sand ankerte, wurde derselbe plötzlich so erheblich leck, dass er sank. ─ Nach dem Spruche des See- amts zu Hamburg vom 11. August 1880 ist der Untergang des Schiffes unbekannten Ursachen zu- zuschreiben, und der Mannschaft ein Verschulden nicht beizumessen. (S. E., II. Bd., 4. Heft, S. 560.) |
und Neuwerk. | ||||||||||
Friedrichstadt | NO | 2 | ruhige See. | klare Luft. | F. | verloren. | verloren. | ─ | ─ | Laut Spruch des Seeamts zu Tönning vom 29. März 1881 ist der Untergang der „Maria“ durch Verschulden des Schiffers erfolgt und demselben mit Rücksicht hierauf die Befugniss zur Ausübung seines Gewerbes zu entziehen. |