Nachtrag zu dem Nachweise bezw. den seeamtlichen Entscheidungen der im Jahre 1879
als verunglückt angezeigten Deutschen Seeschiffe.

(Band XLIV, Abth. I, S. I. 59 ff.)
Von den 195 Totalverlusten registrirter Deutscher Seeschiffe,
welche im Jahre 1879 zur Anzeige gelangten, wurden ─ ausser
den 137 bereits aufgeführten ─ nachträglich noch 22 seeamtlich
untersucht, um die Ursachen dieser Unfälle festzustellen.
Diese Untersuchungen bezw. Entscheidungen fanden vor den
nachbenannten Seeämtern bei den Verunglückungen folgender
Schiffe statt:
Nummer des Ver-
zeichnisses in Band
XLIV, Abth. I.
Seeämter. Bezeichnung des Schiffes. Art der
Verunglückung.
Ursachen des Unfalls, nach den seeamtlichen bezw.
oberseeamtlichen Entscheidungen.
(S. E. bedeutet: Entscheidungen des Ober-Seeamts und
der Seeämter des Deutschen Reichs, herausgegeben im
Reichsamt des Innern.)
Gattung. Name und
Unterscheidungs-
signal.
Heimaths-
hafen.
11. Stralsund. Schooner. Alwina.
J M V F
Stralsund. Verschollen. Es ist anzunehmen, dass die „Alwina“ im Herbst 1879
in der Nähe von Rügen untergegangen ist, doch
sind die Ursachen des Seeunfalls nicht zu ermit-
teln gewesen. (S. E., II. Bd., 3. Heft, S. 486.)
16. Stralsund.*) Schooner. Anna.
J N W S
Barth. Gestrandet und
wrack.
Unrichtige Berechnung der Kurse und Distanzen ist die
Ursache des Seeunfalls; den Kapitän trifft zwar
ein Verschulden, doch ist ihm die Befugniss zur
Ausübung seines Gewerbes zu belassen.
18. Stralsund. Schooner. August & Marie.
J P H G
Barth. Verschollen. Der Untergang des Schiffes scheint zweifellos, die
Ursachen desselben sind jedoch nicht zu ermitteln
gewesen. (S. E., II. Bd., 3. Heft, S. 487.)
25. Stralsund. Schaluppe. Caroline.
J M K F
Barth. Verschollen. Wie Nr. 18. (S. E., II. Bd., 3. Heft, S. 488.)
27. Stralsund. Schooner. Concordia.
J L K M
Stralsund. Verschollen. Wie Nr. 18. (S. E., II. Bd., 3. Heft, S. 490.)
40. Stralsund. Brigg. Jdalia.
J C F W
Stralsund. Verschollen. Wie Nr. 18. (S. E., II. Bd., 3. Heft, S. 491.)
45. Stralsund. Schooner. Julie.
J H D F
Stralsund. Gestrandet und
wrack.
Ursache des Unfalls ist, dass das Schiff der hollän-
dischen Küste zu nahe gekommen ist und dass in
Folge der westlichen Winde ein Abkommen von
der Küste nicht möglich war.
47. Stralsund.*) Brigg. König Ernst
August.
J M D L
Stralsund Gestrandet und
wrack.
Der Seeunfall ist durch die Verwechselung des Morup-
tanger Feuers mit Anholt-Feuerschiff verursacht
worden; dem Schiffer wird die Befugniss zur Aus-
übung des Schiffergewerbes, dem Steuermann die-
jenige zur Ausübung des Steuermannsgewerbes
entzogen. (S. E., II. Bd., 3. Heft, S. 389.)
48. Stralsund.*) Bark. Louise Charlotte.
J M T C
Stralsund. Gesunken. Der Untergang des Schiffes ist dadurch herbeigeführt,
dass dasselbe auf eine nicht zu erklärende Weise
leck gesprungen ist; den Schiffer trifft kein Ver-
schulden. (S. E., II. Bd., 3. Heft, S. 439.)
65. Stettin. Bark. St. Jan.
J D G L
Rügenwalde. Gestrandet und
wrack.
Die Strandung ist durch das Leckspringen des Schiffes
in Folge des schweren Wetters verursacht worden.
83. Hamburg. Schooner-
brigg.
Catharina.
L D V K
Blankenese. Verschollen. Vermuthlich ist die „Catharina“ durch die derzeit
im Kanal herrschenden nordwestlichen Stürme an
die französische Küste verschlagen worden und
dort untergegangen. (S. E., II. Bd., 3. Heft, S. 511.)
*) Gegen die unter 16, 48, 102 und 136 aufgeführten Sprüche der Seeämter zu Stralsund, Bremerhaven und Emden legte der Reichs-
kommissar, gegen den unter 47 aufgeführten Spruch des Seeamts zu Stralsund sowohl der Reichskommissar, wie auch der Kapitän Beschwerde
ein, und wurde dann vom Ober-Seeamt in der angegebenen Weise entschieden.

Digitalisat der "Statistik des Deutschen Reichs" Bd. 51
Tabelle drsa_510_0118_80
Ursprünglich hrsg. durch: Kaiserliches Statistisches Amt
Projektseite: http://zbw.eu/ueber_uns/projekte/reichsstatistik.htm
Stand: 2014-07-22
Lizenz: Public Domain Mark 1.0

Zusammengehörige Tabellen:
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drsa_510_0119_81.tei