Noch: Nachtrag zu dem Nachweise bezw. den seeamtlichen Entscheidungen der im Jahre 1879 als verunglückt angezeigten Deutschen Seeschiffe.
Nummer des Ver-
zeichnisses in Band
XLIV. Abth. I.
Seeämter. Bezeichnung des Schiffes. Art der
Verunglückung.
Ursachen des Unfalls, nach den seeamtlichen bezw.
oberseeamtlichen Entscheidungen.
(S. E. bedeutet: Entscheidungen des Ober-Seeamts und
der Seeämter des Deutschen Reichs, herausgegeben im
Reichsamt des Innern.)
Gattung. Name und
Unterscheidungs-
signal.
Heimaths-
hafen.
102. Bremer-
haven.*)
Vollschiff. Leda
K N M C
Geestemünde Gestrandet und
wrack.
Falsche Schätzung des Abstandes vom Lande, zu
nördliche Kursrichtung sowie starke Stromversetzung
sind die Ursachen der Strandung; dem Schiffer ist
die Befugniss zur Ausübung des Schiffergewerbes
zu entziehen, diejenige zur Ausübung des Steuer-
mannsgewerbes aber zu belassen.
124. Emden. Brigg. Henriette.
K C Q V
Papenburg. Gestrandet und
wrack.
Die Ursache der Strandung ist auf unsichtiges Wetter
und starke Strömung zurückzuführen. (S. E, II. Bd.,
3. Heft, S. 527.)
126. Emden. Schoonerga-
liote.
Immanuel.
K D H B
Grossefehn. Verschollen. Die Ursachen des Untergangs, der zweifellos erscheint,
sind nicht zu ermitteln. (S. E., II. Bd., 4. Heft, S. 580.)
136. Emden.*) Schooner-
brigg.
Zwei Gebrüder.
K B T W
Emden. Gestrandet und
gesunken.
Der Verlust des Schiffes ist auf die Ereignisse der
See zurückzuführen; den Schiffer trifft keine Schuld.
(S. E., II. Bd., 4. Heft, S. 605.)
141. Rostock. Bark. Colombine.
M C V B
Rostock. In sinkendem
Zustande von
der Besatzung
verlassen.
Stürmisches Wetter und hoher Seegang in Verbin-
bindung mit dem Alter des Schiffes verursachten
einen Leck, in Folge dessen der Untergang des
Schiffes erfolgte.
144. Rostock Bark. Die Schwalbe.
M C T K
Rostock. In Folge Zu-
sammenstosses
gesunken.
Verursacht ist der Seeunfall dadurch, dass in Folge
des Nebels die Bark erst bemerkt wurde, als ein
Ausweichen nicht mehr möglich war. (S. E., II. Bd.,
3. Heft, S. 472.)
145. Rostock. Brigg. Eleonore von
Flotow.
M C D Q
Rostock. Voll Wasser in
Lerwick ein-
gelaufen und
dort kondem-
nirt.
Das Aufstossen des Schiffes auf die Barre vor der
Dwinamündung und die späteren orkanartigen
Stürme sind die Ursachen des Seeunfalls (S. E.,
II. Bd, 4. Heft, S. 666.)
149. Rostock. Schooner-
brigg.
Henriette Bur-
chard.
M C R N
Rostock. Schwer leck auf
den Strand ge-
setzt u. wrack.
Das Leckspringen des Schiffes, in Folge dessen die
Strandung eintrat, ist dadurch verursacht, dass das-
selbe über ein blindes Riff hinweglief. (S. E.,
II. Bd., 3. Heft, S. 505.)
174. Bremer-
haven.
Vollschiff. Kaiser Wilhelm.
Q D B P
Bremen. Verschollen. Wie Nr. 126. (S. E., II. Bd., 4. Heft, S. 642.)
184. Hamburg. Brigg. Elsabea.
L H J F
Hamburg. Verschollen. Wie Nr. 126. (S. E., II. Bd., 3. Heft, S. 435.)
191. Hamburg. Brigg. Orinoco.
R F M D
Hamburg. Gestrandet und
wrack.
Dem flauen Winde in Verbindung mit der starken
Strömung ist der Seeunfall zuzuschreiben. (S. E.,
(II. Bd, 3. Heft, S. 436.)
Ausser diesen nachträglichen Untersuchungen der im Jahre 1879 zur Anzeige gelangten Verunglückungen fand im Jahre 1880 eine
nochmalige Untersuchung über den Seeunfall der in Band XXXVIII, Nr. 57 als verunglückt aufgeführten Brigg „Christoph“ vor dem Seeamte
zu Hamburg statt, gegen welchen Spruch vom Reichskommissar Beschwerde eingelegt wurde, wonach das Ober-Seeamt entschied, dass der
Untergang des „Christoph“ auf einen, vermuthlich durch einen irrigen Gang des Chronometers verschuldeten Fehler im Besteck als Ursache
zurückzuführen, dem Kapitän die Befugniss zur Ausübung des Schiffergewerbes zu entziehen, diejenige zur Ausübung des Steuermanns-
gewerbes aber zu belassen sei. (S. E., II. Bd., 4 Heft, S. 699.)
*) Siehe die Anmerkung auf S. I. 80.

Digitalisat der "Statistik des Deutschen Reichs" Bd. 51
Tabelle drsa_510_0119_81
Ursprünglich hrsg. durch: Kaiserliches Statistisches Amt
Projektseite: http://zbw.eu/ueber_uns/projekte/reichsstatistik.htm
Stand: 2014-07-22
Lizenz: Public Domain Mark 1.0

Zusammengehörige Tabellen:
drsa_510_0118_80.tei
drsa_510_0119_81.tei