Die Schiffsunfälle an der Deutschen Küste während des Jahres 1880. | ||||||||||
an der Deutschen Küste während des Jahres 1880. | ||||||||||
Bestim- mungsort des Schiffes. | Wind: | Seegang. | Wetter. (Himmels- ansicht.) | Ebbe und Fluth. | Ausgang des Unfalls für | Verlust an Men- schen von | Die muthmasslichen oder bewiesenen Ursachen des Un- falls, seeamtliche bezw. oberseeamtliche Entscheidungen, wo solche stattfanden, und sonstige Bemerkungen. (S. E. bedeutet: Entscheidungen des Ober-Seeamts und der Seeämter des Deutschen Reichs, herausgegeben im Reichsamt des Innern.) | |||
Richtung. | Stärke. | das Schiff. | die Ladung. | der Besatzung. | den Passagieren etc. | |||||
17. | 18. | 19. | 20. | 21. | 22. | 23. | 24. | 25. | 26. | 27. |
Arendsee (Buk-Spitze). | ||||||||||
Schiedam. | NNW | 9 | hoher Seegang. | Schnee- gestöber. | ─ | . | geborgen. | ─ | ─ | Angeblich durch den heftigen Sturm, in dem keine Segel geführt werden konnten, auf den Strand geworfen. |
Rostock. | Nord | 8 | hoher Seegang. | bewölkt. | ─ | wrack. | grösstentheils geborgen. | ─ | ─ | Das Schiff hatte bei Darserort auf Grund gestossen, war leck geworden und wurde absichtlich auf den Strand gesetzt. ─ Nach dem Spruche des Seeamts zu Stralsund vom 2. März 1881 ist der Seeunfall dadurch verursacht worden, dass sich der Schiffer in der Schätzung des Abstandes von dem Darserort- Leuchtfeuer geirrt hat, und das Schiff gleichzeitig durch Strom und Abtrift versetzt worden ist |
Kiel. | SW | 3 | ruhige See. | trübe Luft. | ─ | geringe Beschä- digung am Zinkbeschlag erlitten, sonst unversehrt die Reise fort- gesetzt. | ─ | ─ | ─ | Gegen den Spruch des Seeamts zu Stettin vom 8. Nov. 1880, wonach der Seeunfall durch eine zu grosse An- näherung des Schiffes an das Land und durch fehler- haften Kurs von dort verursacht sei, und der vom Reichskommissar gestellte Antrag auf Concessions-Ent- ziehung gegen den Schiffsführer abgelehnt wurde, ─ legte der Reichskommissar Beschwerde ein und entschied das Ober-Seeamt am 27. Januar 1881 dahin: dass der Spruch des Seeamts, soweit er sich auf die Gewerbebefugniss des Schiffsführers bezieht, zu bestätigen sei. |
Stralsund. | NNW | 9 | hoher Seegang. | Regen. | ─ | wrack. | geringer Theil geborgen. | ─ | ─ | Das Seeamt zu Stralsund gab am 15. März 1881 den Spruch ab, dass die Ursache des Unfalls in dem Nordwest-Orkan zu finden sei. |
Nykjöbing. | NNW | 9 | hoher Seegang. | Regen. | ─ | wrack. | ─ | ─ | ─ | Durch den orkanartigen Sturm auf den Strand getrieben. |
Barth. | West | 8 | stark bewegt. | Regenböen. | ─ | . (wahrscheinl. Verloren.) | . (wahrscheinl. Verloren.) | ─ | ─ | Das Fahrzeug wurde vor Anker liegend während der Abwesenheit der Mannschaft in Folge Sturmes voll- geschlagen und sank. |
Harburg. | WNW | 9 | hoher Seegang. | trübe Luft mit Regen. | ─ | wrack. | fast ganz ge- borgen. | ─ | ─ | Nach dem Spruche des Seeamts zu Rostock vom 30. Dezember 1880 ist die Strandung der Kuff lediglich als durch den schweren Sturm und hohen Seegang verursacht zu betrachten. |
Rostock. | Nord | 9 | ─ | Regen. | ─ | gesunken, schwer be- schädigt ge- hoben und reparirt. | zur Hälfte ver- loren. | ─ | ─ | Der Unfall ist nach der Entscheidung des Seeamts zu Rostock vom 2. November 1880 dadurch verursacht, dass die Jacht „Louise“ beim Verholen durch den heftigen Sturm und stark einlaufenden Strom los- gerissen und auf die „Wilhelmine“ geworfen warde, diese so bedeutend beschädigend, dass sie sofort sank. Ein Verschulden trifft keinen der beiden Schiffs- führer. (S. E., II. Bd., 4. Heft, S. 740.) |
. | beschädigt. | . | ─ | ─ | ||||||
Wismar. | Nord | 9 | schwerer Seegang. | Regen. | ─ | wrack. | grösstentheils geborgen. | ─ | ─ | Laut Spruch des Seeamts zu Rostock vom 30. Oktober 1880 ist die Strandung des Schooners lediglich dem schweren Orkan aus Nord beizumessen, bei welchem es unmöglich war, die hohe See zu gewinnen. (S. E., II. Bd., 4. Heft, S. 734.) |