Nachtrag zu den Nachweisen bezw. den seeamtlichen Entscheidungen der in den Jahren 1879 und 1880
als verunglückt angezeigten deutschen Seeschiffe.
(Band XLIV, Abth. I, S. I. 59 ff. und Band LI, Abth. I, S. I. 82 ff.)
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Num-
mer
des
Ver-
zeich-
nisses.
Seeamt
und
Datum der
Verkündigung
des Spruches.
Bezeichnung des Schiffes. Art der
Verunglückung.
Ursachen des Unfalls, nach den seeamtlichen bezw. oberseeamtlichen
Entscheidungen. (S. E. bedeutet: Entscheidungen des Ober-Seeamts und der Seeämter des
Deutschen Reichs, herausgegeben im Reichsamt des Innern.)
Gattung. Name und
Unterscheidungs-
signal.
Heimaths-
hafen.
1.2.3.4.5.6.7.
Band
XLIV,
Abth. I.
Nachtrag zu dem Nachweise für das Jahr 1879.
(Bd. XLIV, Abth. I, S. I. 59 ff.)
58. Stettin.
21. Mai 1881.
Schaluppe. Minna.
J C H R
Stettin. Gestrandet und
wrack.
Die vorsätzlich herbeigeführte Strandung der „Minna“ ist durch die Um-
stände geboten gewesen.
93. Hamburg.
18. Juni 1881.
Schooner. Magretha.
L F C W
Blankenese. Gestrandet und
wrack.
Der Verlust der „Magretha“ ist durch eine vom Schiffer und Steuermann
gemeinschaftlich verübte Anbohrung des Schiffes herbeigeführt worden,
und hat bei dieser Handlungsweise bei beiden Angeschuldigten, wenn
auch beim Steuermann ohne eigenes Interesse, die betrügerische Absicht
obgewaltet, den Verlust des Schiffes und auf Grund dessen die Er-
hebung der auf dasselbe geschlossenen Versicherungsgelder zu be-
wirken. Beiden Angeschuldigten ist die Befugniss zur Ausübung ihrer
Gewerbe entzogen worden.
139. Rostock.
26. Juli 1881.
Schooner-
brigg.
Bertha Heyn.
M D G J
Rostock. Gestrandet und
wrack.
Der Verlust des Schiffes ist dadurch herbeigeführt, dass dasselbe beim
Passiren der Barre von Rio Grande do Sul festkam und nicht wieder
flott zu machen war. Kapitän und Mannschaft trifft kein Verschulden.
148. Rostock.
7. Mai 1881.
Brigg. Franz de Paul
Amersin.
M B J C
Rostock. Gestrandet und
wrack.
Dichter Nebel und aussergewöhnliche Strömungen verursachten den Unfall.
Kapitän und Mannschaft trifft kein Verschulden.
190. Hamburg.
29. Sept. 1881.
Schooner. Matautu.
R D C J
Hamburg. Gestrandet und
wrack.
Bei Windstille in Folge einer dem Lande zusetzenden Strömung und
Dünung gestrandet. Die Besatzung trifft kein Verschulden.
Band
LI,
Abth. I.
Nachtrag zu dem Nachweise für das Jahr 1880.
(Bd. LI, Abth. I, S. I. 82 ff.)
12. Danzig.
13. Juni 1881.
Schooner. Alma.
J B H Q
Stettin. Gestrandet und
zerschellt.
Die Ursachen des Unfalls sind nicht festzustellen gewesen.
13. Stralsund.
12. Mai 1881.
Galeasse. Anna.
J N R D
Stralsund. Sinkend ver-
lassen.
Der Seeunfall ist durch einen Leck verursacht worden, dessen Entstehung
nicht hat aufgeklärt werden können.
33. Stralsund.
13. Juli 1881.
Brigg. Dr. Stroussberg.
J N H T
Barth. Verschollen. Wie Nr. 12.
35. Stettin.
8. Oktbr. 1881.
Schooner. Garibaldi.
J H F M
Stettin. Verschollen. Es ist für festgestellt zu erachten, dass der Schooner im Oktober 1879 in
der Ostsee mit der gesammten Besatzung untergegangen ist, und zwar
vermuthlich in Folge von Sturm in Verbindung mit Ueberladung.
47. Stettin.
8. Oktbr. 1881.
Bark. J. F. Mann.
J C P M
Stettin. Gestrandet und
wrack.
Die Bark ist in Folge eines plötzlich eingetretenen Nord-Sturmes gestrandet,
gegen welchen es nach dem Brechen der Ankerketten keine Hülfe gab.
49. Stettin.
21. Mai 1881.
Schooner-
bark.
Johanna.
J C N G
Swinemünde. Gestrandet und
wrack.
Die Strandung ist durch einen Leck veranlasst, welchen das Schiff in Folge
ungenauer Peilung und Abstandsschätzung durch Aufstossen auf Faroe-
Riff erhalten hat.
52. Stettin.
4. Juni 1881.
Bark. Julie Heyn.
J B C V
Stettin. Gestrandet und
zerschellt.
Die Ursache des Seeunfalls hat zwar nicht mit Bestimmtheit ermittelt
werden können, doch ist es als wahrscheinlich anzusehen, dass das
Schiff gekentert ist.
66. Stettin.
8. Oktbr. 1881.
Schrauben-
dampfer.
Melida.
J D K W
Stettin. Verschollen. Das Seeamt erachtet für erwiesen, dass der Dampfer in der ersten Hälfte
des Monats November 1880 in der Ostsee mit der gesammten Be-
satzung und den Passagieren untergegangen ist. Die Ursachen des Unfalls sind nicht mit Bestimmtheit festzustellen.

Digitalisat der "Statistik des Deutschen Reichs" Bd. 56
Tabelle drsa_560_0078_72
Ursprünglich hrsg. durch: Kaiserliches Statistisches Amt
Projektseite: http://zbw.eu/ueber_uns/projekte/reichsstatistik.htm
Stand: 2014-07-22
Lizenz: Public Domain Mark 1.0

Zusammengehörige Tabellen:
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