Noch: Nachtrag zu den Nachweisen bezw. den seeamtlichen Entscheidungen der in den Jahren 1879 und 1880 als verunglückt angezeigten deutschen Seeschiffe.
Num-
mer
des
Ver-
zeich-
nisses.
Seeamt
und
Datum der
Verkündigung
des Spruches.
Bezeichnung des Schiffes. Art der
Verunglückung.
Ursachen des Unfalls, nach den seeamtlichen bezw. oberseeamtlichen
Entscheidungen. (S. E. bedeutet: Entscheidungen des Ober-Seeamts und der Seeämter des
Deutschen Reichs, herausgegeben im Reichsamt des Innern.)
Gattung. Name und
Unterscheidungs-
signal.
Heimaths-
hafen.
1.2.3.4.5.6.7.
Band
LI,
Abth. I.
Noch: Nachtrag zu dem Nachweise für das Jahr 1880.
(Bd. LI, Abth. I, S. I. 82 ff.)
74. Stettin.
8. Oktbr. 1881.
Brigg. Rudolph.
J B P S
Stettin. Verschollen. Es ist für erwiesen zu erachten, dass die Brigg mit der gesammten Be-
satzung am 20./21. Oktober 1880 in der Ostsee untergegangen ist,
und zwar wahrscheinlich entweder in Folge Leckspringens und Sinkens
oder in Folge von Kentern.
87. Flensburg.
14. Sept. 1881.
Brigg. Emma.
L B W K
Heiligen-
hafen.
Gestrandet und
wrack.
Der Unfall ist dem durch den landwärts wehenden Sturm und die hohe
See veranlassten Brechen der Ankerketten zuzuschreiben.
88. Flensburg.
15. Dzbr. 1881.
Jacht. Fisken.
L K C P
Loit, bei
Apenrade.
leck geworden u.
a. Strand gesetzt.
Plötzlich auftretender Sturm in Verbindung mit dem dadurch entstandenen
hohen Seegang verursachte den Unfall.
120. Bremerhaven.
25. Jan. 1881.
Kuff. Catharine.
N B J T
Geeste-
münde.
Gesunken. Der Unfall ist auf das schwere Wetter und die hohe See am 12./13. Oktober
1880 zurückzuführen. (S. E., III. Bd., 1. Heft, S. 85.)
121. Hamburg.
2. Juli 1881.
Ever, 2 Mast. Charlotte.
K M H N
Belum. Gestrandet und
wrack.
Der Verlust der „Charlotte“ ist auf die Ereignisse der See, insbesondere
auf das stürmische Wetter und den hohen Seegang zurückzuführen.
Schiffer ohne Verschulden.
122. Hamburg.
18. Juni 1881.
Ever, 2 Mast. Diedericus.
K L F P
Twielenfleth. Gestrandet und
wrack.
Wie Nr. 121.
124. Hamburg.
17. Dzbr. 1881.
Besahn-Ever. Gloria.
K N G C
Oberndorf. Gesunken. Es liegt die Vermuthung nahe, dass ungenügende bauliche Beschaffenheit
in Verbindung mit der schweren Eisenladung den Untergang des
Schiffes herbeigeführt haben kann.
128. Hamburg.
18. Juli 1881.
Galeass-
Ever.
Johannes.
K L G T
Dornbusch. Gestrandet und
wrack.
Lediglich durch höhere Gewalt verursacht. Schiffer und Mannschaft trifft
kein Verschulden.
130. Hamburg.
12. Mai 1881.
Ever, 1 Mast. Nadir.
L D M C
Grünendeich. schwer leck a. d.
Strand gesetzt
u. zerschellt.
Vorwiegend auf die Ungunst von Wind und Wetter zurückzuführen. Den
Schiffer trifft der Vorwurf, mit leckem Schiff und beschädigter Takelage
seine Reise fortgesetzt zu haben, anstatt einen Nothhafen anzulaufen.
134. Emden.
19. Sept. 1881.
Schooner-
galiote.
Adelheid.
K B M T
Papenburg. Verschollen. Ursache des Untergangs nicht mit Sicherheit festzustellen. Verschiedene
Thatumstände gaben zu Zweifeln sowohl bezüglich der Seetüchtigkeit
des Schiffes, als auch der Pflichttreue des Schiffers Veranlassung.
135. Emden*)
5. Febr. 1881.
Schooner. Alida.
K C W N
West-
Rhauderfehn.
Gesunken. Der Verlust der „Alida“ ist auf stürmische Witterung zurückzuführen und
dem Schiffer die Befugniss zur ferneren Ausübung seines Gewerbes zu
belassen. (S. E., III. Bd., 2. Heft, S. 323.)
150. Flensburg.
1. Dezbr. 1880
Tjalk. Foelkea.
K G J H
Ost-Rhauder-
fehn.
Gestrandet und
wrack.
Der Unfall ist durch die Fahrlässigkeit des Schiffers veranlasst und dem-
selben die Befugniss zur ferneren Ausübung seines Gewerbes zu ent-
ziehen.
152. Brake.
31. Mai 1881.
Kuff. Freundschaft.
K F Q R
Karolinen-
siel.
Gestrandet und
wrack.
Wie Nr. 121.
161. Emden.
21. Mai 1881.
Galeasse. Hans.
M B V N
Norden. Gestrandet und
zerschellt.
Der Verlust des „Hans“ ist auf die stürmische Witterung am 19. Oktober
1880 zurückzuführen.
164. Emden.
18. Juni 1881.
Galiote. Hero.
K C J B
Boekzeteler-
fehn.
Verschollen. Die Ursachen des Verlustes des seit dem 20. Oktober 1880 verschollenen
Schiffes sind nicht festzustellen gewesen.
165. Emden.
28. Mai 1881.
Tjalk. Industrie.
K F W L
Iheringsfehn. Gesunken. Das Sinken der Tjalk ist auf die in der untersten Planke des Schiffes
vorgefundenen 21 Bohrlöcher, sowie darauf zurückzuführen, dass das
Zapfloch des Schiffes geöffnet war. Dass der Schiffer letzteres selbst
geöffnet resp. auch die erwähnten Bohrlöcher hergestellt habe, ist zwar
nicht direct nachgewiesen, aber festgestellt, dass er den ihm obliegenden
Verpflichtungen nicht genügt habe, weshalb ihm die Befugniss zur
ferneren Ausübung seines Gewerbes entzogen wird.
168. Emden.
11. Febr. 1882.
Dreimastiger
Schooner.
Johanne.
K G M L
Emden. Gestrandet und
wrack.
Der Unfall ist auf die eigenthümliche Konfiguration der Küste bei Rio
Grande do Sul und eine unerwartete Strömung zurückzuführen. Den
Kapitän trifft kein Verschulden.
175. Emden.
18. Juni 1881.
Logger. Oldenburg.
K F L W
Emden. Verschollen. Die Ursachen des nicht wohl zu bezweifelnden Untergangs sind nicht ge-
nügend festzustellen gewesen.
*) Vergl. die Anmerkung auf S. I. 74.

Digitalisat der "Statistik des Deutschen Reichs" Bd. 56
Tabelle drsa_560_0079_73
Ursprünglich hrsg. durch: Kaiserliches Statistisches Amt
Projektseite: http://zbw.eu/ueber_uns/projekte/reichsstatistik.htm
Stand: 2014-07-22
Lizenz: Public Domain Mark 1.0

Zusammengehörige Tabellen:
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drsa_560_0079_73.tei
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