Noch: Nachtrag zu den Nachweisen bezw. den seeamtlichen Entscheidungen der in den Jahren 1879, 1880
und 1881 als verunglückt angezeigten deutschen Seeschiffe.
Num-
mer
des
Ver-
zeich-
nisses
in
Seeamt
und
Datum der
Verkündigung
des Spruches.
Bezeichnung des Schiffes. Art der
Verunglückung.
Ursachen des Unfalls, nach den seeamtlichen bezw. oberseeamtlichen
Entscheidungen.
(S. E. bedeutet: Entscheidungen des Ober-Seeamts und der Seeämter des
Deutschen Reichs, herausgegeben im Reichsamt des Innern.)
Name und
Unterscheidungs-
signal.
Gattung. Heimaths-
hafen.
1.2.3.4.5.6.7.
Band
LVI,
Abth. I.
Noch: Nachtrag zu dem Nachweise für das Jahr 1881.
(Bd. LVI, Abth. I, S. I. 75 ff.)
51. Stralsund.
28. Juni 1882.
Hellas.
J L F Q
Bark. Stralsund. Voll Wasser ver-
lassen, später
eingebracht u.
kondemnirt.
Durch schweren Sturm und hohen Seegang verursacht.
53. Stralsund.
17. Mai 1882.
J. P. Juhl.
J N C V
Bark. Stralsund. Gestrandet und
wrack.
Der Verlust der Bark „J. P. Juhl“ ist durch mangelhafte Navigirung
seitens des Schiffers verursacht worden, und wird demselben die Be-
fugniſs zur Ausübung des Schiffergewerbes entzogen. (S. E., IV. Bd.,
2. Heft, S. 148.)
79. Flensburg.
30. März 1882.
Anna Maria.
L K C G
Jacht. Loitbei Apen-
rade.
Gestrandet und
wrack.
Durch den starken Sturm aus SSW., der die Ankerkette brach, aufs
Land getrieben.
86. Flensburg.
9. Mai 1882.
Wilhelm.
L C H D
Schrauben-
dampfer.
Kiel. Gestrandet und
wrack.
Der Unfall ist durch die Schuld des Schiffers herbeigeführt worden,
welcher ─ anstatt zu warten, bis das Wetter aufklärte ─ bei dunklem,
nebligen Wetter den Kalmarsund ansegelte, ohne im Besitz einer
Spezialkarte über dies Fahrwasser zu sein und ohne vom Lothe einen
genügenden Gebrauch zu machen. (S. E., IV. Bd., 2. Heft, S. 141.)
93. Hamburg.
2. April 1883.
Elise.
L F C S
Schooner. Glückstadt. Verschollen. Die Ursachen des nicht zu bezweifelnden Untergangs des Schiffes mit der
gesammten Besatzung haben sich zwar mit Bestimmtheit nicht er-
mitteln lassen, doch ist es als erwiesen anzusehen, daſs der Schooner
„Elise“ ein für den Transport von Kohlenladungen und Schwergut
überhaupt ungeeignetes Fahrzeug und bei Antritt seiner letzten Reise
überladen war.
103. Hamburg.
20. April 1883.
La Plata.
Q C F K
Bark. Altona. Schwer beschäd.
in Santos einge-
laufen und dort
kondemnirt.
Der Unfall, in Folge dessen das Schiff als reparaturunwürdig kondemnirt
wurde, ist durch einen orkanartigen Sturm mit schwerem Seegang
herbeigeführt worden.
108. Hamburg.
13. Jan. 1883.
Primus.
L F D B
Schooner-
brigg.
Blankenese. Verschollen. Wie S. I. 72, Nr. 108. ─ Gründe zu vermuthen, daſs das Schiff nicht
ausreichend bemannt oder nicht gut ausgerüstet bezw. überladen war,
liegen nicht vor.
110. Tönning.
11. Jan. 1883.
Taube.
L Q W N
Galeasse. Rendsburg. Gestrandet und
wrack.
In Folge dicker Luft und durch Stromversetzung auf den Strand gerathen.
118. Hamburg.
4. Nov. 1882.
Catharina.
L K S T
Dreimast.
Schooner.
Neuhaus a. d.
Oste.
Gestrandet und
zertrümmert.
Die Ursache des zweifellos am 22. September 1881 auf Hasborough-Sand
stattgefundenen Untergangs der „Catharina“ ist mit Sicherheit nicht
zu ermitteln gewesen.
138. Emden.
16. Dezbr. 1882.
Catharina.
K C S B
Brigg. Papenburg. Verschollen. Wie S. I. 72, Nr. 108.
143. Emden.
8. Juli 1882.
Fenna.
K B R D
Schooner. Warsings-
fehn.
Verschollen. Wie S. I. 72, Nr. 108. ─ Antritt der Reise am 8. Oktober 1881.
156. Emden.
8. Juli 1882.
Henriette.
K D T J
Kuff. Karolinen-
siel.
Gestrandet und
wrack.
Die Strandung der „Henriette“ ist auf die Witterungsverhältnisse am
14. Oktober 1882 zurückzuführen.
158. Emden.
17. März 1883.
Hilkea.
K G N D
Kuff. Emden. Schwer beschäd.
in Plymouth
eingelaufen u.
dort kondem-
nirt.
Der Unfall ist auf das Leckspringen des Schiffes und Unklarwerden
der Pumpen, bezw. auf stürmisches Wetter zurückzuführen. Der
Schiffer ist in leichtfertiger Weise mit dem bereits seeuntüchtigen
Schiffe in den atlantischen Ozean weiter gesegelt, und wird demselben
deshalb die Befugniſs zur ferneren Ausübung des Schiffergewerbes
entzogen.
186. Rostock.
3. Oktbr. 1882.
Hans Georg.
M B D S
Bark. Rostock. Gestrandet und
wrack.
Die Strandung und der Verlust der Bark „Hans Georg“ ist auf die
schweren Stürme und die hohe See, mit welchen das Schiff am 2.
und 3. November 1881 zu kämpfen hatte, und in Folge deren das-
selbe leckgesprungen war, zurückzuführen.

Digitalisat der "Statistik des Deutschen Reichs" Bd. 62
Tabelle drsa_620_0113_73
Ursprünglich hrsg. durch: Kaiserliches Statistisches Amt
Projektseite: http://zbw.eu/ueber_uns/projekte/reichsstatistik.htm
Stand: 2014-07-22
Lizenz: Public Domain Mark 1.0

Zusammengehörige Tabellen:
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